Spur- oder Kordon-Beschneidung bei Wein
Spur- oder Kordon-Beschneidung bei Wein: Alles, was Hobbygärtner wissen müssen
Wer sich für den Anbau von Wein im eigenen Garten entscheidet, sollte sich mit den verschiedenen Beschneidungstechniken auseinandersetzen. Eine der bekanntesten Methoden ist die Spur- oder Kordon-Beschneidung, auch als Schnurbeschneidung bezeichnet. Diese Methode ist besonders für robuste Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah geeignet und ermöglicht eine hohe Ernteausbeute und Traubenqualität. In diesem Artikel erklären wir, was die Spur- oder Kordon-Beschneidung ist, wie sie durchgeführt wird und welche Vor- und Nachteile sie hat.
Was ist die Spur- oder Kordon-Beschneidung bei Wein?
Die Spur- oder Kordon-Beschneidung ist eine Methode, bei der die Weinreben auf einen horizontalen Draht gezogen werden. Dadurch wird eine straffe Anordnung erzielt. Dabei wird der Haupttrieb am oberen Ende des Drahtes horizontal nach links und rechts gebogen und als Kordon bezeichnet. Von diesem Kordon werden dann in jedem Jahr kurze Seitentriebe abgezogen, die als Sporne bezeichnet werden. An diesen Sporen wachsen die Fruchtstände und Trauben, die im nächsten Jahr geerntet werden.
Wie wird die Spur- oder Kordon-Beschneidung bei Wein durchgeführt?
Die Spur- oder Kordon-Beschneidung beginnt in der Regel im ersten Jahr nach der Pflanzung der Weinreben. Hierbei wird der Haupttrieb am oberen Ende des Drahtes horizontal nach links und rechts gebogen und als Kordon bezeichnet. In den folgenden Jahren wird der Haupttrieb gekappt und kurze Seitentriebe, auch Sporne genannt, gebildet. Die Länge und Anzahl der Sporne ist von der Sorte und Wuchsstärke der Weinrebe abhängig. Im Winter werden dann alle Triebe auf eine Länge von etwa 10-15 cm zurückgeschnitten, um eine gleichmäßige Anordnung und Traubenqualität zu gewährleisten.
Vorteile der Spur- oder Kordon-Beschneidung bei Wein
Die Spur- oder Kordon-Beschneidung bei Wein hat verschiedene Vorteile. Zum einen ist sie einfach durchzuführen und eignet sich auch für Hobbygärtner. Zum anderen ermöglicht sie eine hohe Ernteausbeute und Traubenqualität. Durch die horizontale Anordnung der Reben wird das Sonnenlicht gleichmäßig auf alle Trauben verteilt und fördert so deren Reifung. Zudem ist die Spur- oder Kordon-Beschneidung eine Platz sparende Methode und eignet sich besonders für kleinere Gärten.
Nachteile der Spur- oder Kordon-Beschneidung bei Wein
Wie jede Beschneidungsmethode hat auch die Spur- oder Kordon-Beschneidung ihre Nachteile. Zum einen ist sie nicht für alle Sorten geeignet, insbesondere für empfindliche Reben wie Pinot Noir oder Riesling. Zum anderen erfordert sie eine regelmäßige Pflege und Kontrolle, um ein Überwachsen der Reben zu vermeiden.
Häufigste Verwendung im Weinanbau
Einige Experten empfehlen auch, dass man bei der Kordon-Beschneidung eine Zweigleitung mit einem oberen und einem unteren Ast auswählen sollte, um eine bessere Verteilung des Laubs zu gewährleisten und eine gleichmäßige Belichtung der Trauben zu erreichen.
Die Spur- oder Kordon-Beschneidung ist eine der am häufigsten verwendeten Methoden für den Weinanbau, da sie eine gute Kontrolle über die Pflanzenentwicklung und Traubenproduktion ermöglicht. Aber es ist wichtig, zu beachten, dass diese Technik eine gewisse Erfahrung und Präzision erfordert, um sicherzustellen, dass die Reben nicht überbelastet werden und die Qualität der Trauben erhalten bleibt. Wenn Sie sich unsicher sind, welches Verfahren für Ihren Garten am besten geeignet ist, ist es ratsam, sich an einen erfahrenen Winzer oder einen Gartenbauexperten zu wenden, der Sie beraten kann.
Insgesamt bietet die Spur- oder Kordon-Beschneidung viele Vorteile für den Weinanbau, einschließlich einer besseren Kontrolle über das Wachstum und eine höhere Traubenproduktion. Mit ein wenig Übung und Sorgfalt kann jeder Hobbygärtner diese Technik erlernen und erfolgreich anwenden.
Weiterführende Informationen
Für weiterführende Informationen empfehlen wir das Buch „Rebschnitt: Weinreben und Tafeltrauben richtig schneiden“ von Arno Becker, Gerd Götz, Sebastian Hörsch und Matthias Petgen.